Starten auch sie ein Konjunkturprogramm!?

Man kann von den massiven Konjunkturpaketen der Regierungen zwischen USA, Europa und China halten was man will. Da mag viel Aktionismus und manche Fehleinschätzung drin stecken. Es bleiben aber zwei sinnvolle Gemeinsamkeiten: Das Vertrauen der Marktteilnehmer soll gestärkt werden. Und, es wird ein Impuls gesetzt, um den Wirtschaftskreislauf in Gang zu halten. Den Unternehmen reicht das nicht, sie fordern von der Politik mehr Führung und vor allem „Orientierung“.

Was im Match Großen gilt hat im Kleinen seine Entsprechung. Wie sieht es also in ihrem Unternehmen aus? Anders als in früheren Krisen, läuft der Umgang mit der nachlassenden Beschäftigung viel besonnener ab. In vielen Fällen wurde Vorsorge getroffen, z.B. durch flexiblere Arbeitszeitmodelle, mit hohen Puffern auf Arbeitszeitkonten. Hier geht es primär um unternehmensinterne Lösungen. Management?

Was aber tut sich extern in der Wertschöpfungskette zwischen Kunden und Lieferanten? Ohne entsprechende La Nachfrage hat es keinen Sinn die Güterproduktion voll am Laufen zu halten und die Lager zu füllen. Aber, auch sie Bremsen will gelernt sein. Das erleben Sie täglich auf der Autobahn. Der Stau entsteht plötzlich. Mit genauem Beobachten des Vorausfahrenden (Kunde) und mit Gefühl die Geschwindigkeit reduzieren, um keinen Aufprall des Hintermanns (Lieferant) zu riskieren. Denn, wenn’s kracht, sind alle im Nachteil. Welche Art Konjunkturprogramm Benzin brauchen Conflict sie also, um Session negative Effekte in M?rkten: der cheap nfl jerseys Lieferkette zu mildern und gleichzeitig in die Zukunft zu investieren? Geld drucken, wie der Staat, geht ja nicht. Drei Thesen:

Finanzen absichern.

Wenn der Cash-Flow zurück geht und die eigenen Finanzierungsspielräume enger werden, drückt man gerne die Zahlungsziele der Lieferanten. Hier sind jedoch differenziertere Strategien gefragt, um zumindest den kritischen Lieferanten nicht das Wasser abzugraben. Die Frage, die sich stellt ist, wer in der Lieferkette kann welches Risiko am besten (und damit auch am kostengünstigsten) tragen? Ein gutes Positiv-Beispiel aus der Automobilindustrie sind die volatilen Einkaufspreise wertvoller Edelmetalle: Da große Preisausschläge für die meist mittelständischen Zulieferer eine unverhältnismäßig große Durchschlagskraft auf die G&V haben können, übernehmen die Fahrzeughersteller die Absicherung. Ähnliches lässt sich auch für die Finanzierung von bevorrateten Vormaterialen vereinbaren. Alle diese Regelungen haben vordergründig den Nachteil, dass ihre positive Wirkung auch anderen Geschäftspartnern zu Gute kommt, die sich nicht engagieren. So landet man schnell bei Fragen des allgemeinen Geschäftsgebarens und der Ethik in der Wirtschaft.

Das Netz verstärken.

Der Fischer flickt sein Netz dann, wenn es gerade nicht viel zu fischen gibt. Ein Netz besteht bekanntlich aus Knoten und Verbindungselementen. Im Verhältnis zu den Lieferkettenpartnern Kunden und Lieferanten geht es um die Stärkung dieser Verbindungen. Investieren sie in diese Beziehungen! Es gibt zwei komplementäre Stoßrichtungen: Geschäftsprozesse und Vertrauen. Wo alles austauschbar ist, degeneriert Vertrauen zur puren Transaktion „ohne Gedächtnis“. Mit Vertrauen aber, lohnt sich die Investition in ausgeklügelte Prozesse. Da das meist keine Frage von zusätzlichen Softwareanschaffungen ist, sondern schlicht Köpfchen braucht (und das Vertrauen in eine gemeinsame Zukunft der Lieferbeziehung), ist jetzt die Zeit, das anzugehen.

Ein weiterer Aspekt: Manche direkte oder indirekte Lieferbeziehung ins Ausland unterliegt dem wholesale mlb jerseys Risiko einer sehr unsicheren politischen wholesale nba jerseys Stabilität. Die Finanzkrise bedroht vielerorts diese Verhältnisse und schafft neue Brennpunkte (siehe z.B. Handelsblatt vom 15.01.2009 „Finanzkrise bedroht politische Stabilität“). Vielleicht ist es erforderlich einzelne Knoten im Netz durch andere zu ersetzen. Am Ende ist grobmaschig mit stabilen Verbindungen besser, als feinmaschig und zu lose geknüpft.

Kein Protektionismus!

Viele Staaten, Russland, China, Indien, aber auch die EU und vor allem die USA, stricken neben den Konjunkturprogrammen an protektionistischen Maßnahmen. Das viele Geld soll im eigenen Haus bleiben. Am Ende gewinnt keiner. Die Situation erinnert an das berühmte Gefangenendilemma aus der Spieltheorie. Dort ist übrigens „Kooperation“ die einzige auf lange Sicht Erfolg versprechende Strategie (sehr kurzfristig kann’s mal anders aussehen). Bezogen auf Unternehmen heißt das, die eigene Energie nicht zur Unterstützung protektionistischer Regelungen vergeuden, z.B. in der Lobbyarbeit der Verbände. Im übertragenen Sinn bedeutet das beispielsweise den Verzicht auf ruinöse Preisstrategien und auf die Haltung des Rette-sich-wer-kann, die Probleme nur auf den nächsten in der Kette verlagert. Kurzfriststrategien, die langfristig nur Schaden anrichten. Halten Sie es mit Franz Fehrenbach von Bosch: „Konsequent sparen im laufenden Geschäft“. Sonst nichts. (FAZ vom 29.01.2009). Was nicht heißt, dass sich nicht der Einsatz eines erfahrenen Beraters lohnt – aber doch eher für die Zukunftsthemen.

Wo bleibt die „Orientierung“ für die nächsten Monate? Von außen kommt sie nicht. Da heißt es Kurs halten und bei allen notwendigen kurzfristigen Aktionen den Fokus dennoch auf die langfristige Stabilität und Agilität der Lieferkette und des Unternehmens richten. Worauf es dabei ankommt und welche Eigenarten von Supply Chains eine Rolle spielen, soll in den nächsten Beiträgen näher beleuchtet werden.

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4 comments

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  2. Tja, Konjunkturprogramme sind groß in Mode und groß im Volumen. Bei so viel Geld wäre es auch hilfreich die Wirkmechanismen zu verstehen, es wird doch arg viel vermutet und erhofft.
    In solchen Situationen können wir gezielt Experimente machen, das heisst aber auch Fehlschläge in Kauf zu nehmen. Das kann Politik nicht leisten – oder würden sie jemand wählen der herumexperimentiert und nicht weiss wie es geht?
    Neulich schrieb im Spektrum der Kolumnist: Wann gibt es den Finanzmarktsimulator – etwa so wie die Modelle von CERN.

  3. Bleiben wir bei dem Bild mit dem Netz: Zwar gibt es jetzt weniger zu fischen, dafür sorgt viel „Müll“ für eine ständige Belastung und lässt wenig Zeit für die strategische Netzreparatur: Planungsunsicherheiten, Kurzarbeit, Insolvenzen usw. belasten das Netz sehr. Ich habe deshalb das Gefühl, alle sind froh im Moment das Netz überhaupt noch in der Hand zu haben und leben in der ständigen Sorge, das die Kette an entscheidender Stelle reisst.
    Es ist sicherlich richtig, das man jetzt viel über sein Netz lernen kann, sich Aha-Erlebnisse einstellen. Wichtig ist aus meiner Sicht sich diese Erkenntnisse zu merken und aufzuschreiben, um dann aber in der kurzen Ruhe zwischen den Stürmen sein Netz in Ordnung zu bringen.

  4. Der englische Kapitän und Polarforscher John Franklin, der wegen seiner Langsamkeit immer wieder Schwierigkeiten hat, mit der Schnelllebigkeit seiner Zeit Schritt zu halten, wird dennoch zu einem großen Entdecker. Dies wird im Roman „die Entdeckung der Langsamkeit sehr deutlich und zeigt für mich eines der wichtigten Elemente erfolgreicher Krisenbewältigung nämlich „Beharrlichkeit“

    Meiner Meinung nach ändern sich die Grundsätze einer erfolgreichen Lieferkette sowie die Grundsätze respektvollen Miteinanders mit dem Eintreten einer Krise nicht. Im Gegenteil, deren noch konsequentere Einhaltung wird dann umso wichtiger. Vor allem je mehr Leute in Industrie und Politik versuchen, in Panik, krampfhaft ein Konjungturprogramm nach dem anderen zu erfinden.

    Also, ich wünsche uns allen ein bischen mehr „Beharrlichkeit“ als Konjungturprogramm, dann klappt es auch wieder mit dem Aufschwung.

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